Hochzeitsstrauß

Die wichtigsten Traditionen für die Hochzeit

Hochzeitsbräuche und Traditionen

Eine der traditionsreichsten Veranstaltungen ist mit Sicherheit die Hochzeit. Es gibt allein in Österreich so viele verschiedene Bräuche, dass es meist schwerfällt, den Überblick zu behalten. Immer weniger Hochzeiten halten sich jedoch an diese alten Traditionen, entweder weil das Brautpaar sie nicht kennen oder weil der Aberglaube, auf denen viele dieser Bräuche basieren, nicht mehr existiert. Meiner Meinung nach haben gewisse Traditionen dennoch eine Bedeutung, auch wenn sie nicht wirklich böse Geister fernhalten oder andere derartige Funktionen erfüllen. Bräuche sind ein Teil unserer Kultur und machen jede Hochzeit zu etwas Besonderem. Sie lassen sich leicht modernisieren und neu interpretieren, also müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass Sie Ihre Gäste langweilen, wenn Sie einige alte Bräuche in Ihre Hochzeiteinbauen. Ich werde Ihnen nun die bekanntesten Bräuche nennen und sie beschreiben, damit Sie sich nur noch entscheiden müssen, welche Sie einbauen.

Vor der Hochzeit

Der Antrag
Dies ist der Beginn jeder Hochzeit. Da heiraten nicht erzwungen werden kann und eine freiwillige Bindung an eine geliebte Person bedeutet, muss man seinen Partner oder seine Partnerin natürlich zuerst um Erlaubnis bitten. Traditionell kaufte der Mann einen Ring, mit dem er dann kniend seine Freundin fragt, ob sie ihn heiraten möchte. Immer öfters sind es nun aber die Frauen, die die Initiative zeigen und den ersten Schritt wagen. Auch werden nun nicht immer Verlobungsringe gekauft. Wenn man sich nicht absolut sicher ist, dass der Partner oder die Partnerin einen tatsächlich heiraten möchte, sollte man dies vorher schon klären und den tatsächlichen Antrag erst später nachholen, wenn man dies möchte.

Verlobung
Nun ist es offiziell: man wird heiraten. Die Familie und Freunde sind informiert und man gilt nun als verlobt. Dies wird natürlich ordentlich gefeiert. Innerhalb eines Jahres findet dann meistens auch die tatsächliche Hochzeit statt.

Polterabend
Bald wird geheiratet, was allgemein als das „Ende der Freiheit“ gesehen wird. Dieses „Ende“, das in Wahrheit ein Anfang ist, wird in Form des Polterabends ordentlich gefeiert. Begonnen hat diese Tradition, indem das Brautpaar gemeinsam mit Freunden und Familie ein Festmahl veranstaltet, auf der viel Porzellan zerbrochen wurde, welches das Brautpaar gemeinsam aufkehren musste (Aufpassen: niemals Glas zerbrechen). Nun wird aber oft getrennt gefeiert: Die zukünftige Braut mit ihren engsten Freundinnen und der baldige Bräutigam mit seinen besten Freunden. Ob Sie diesen besonderen Abend tatsächlich am Tag vor der Hochzeit feiern sollten Sie sich aber überlegen.

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Der Hochzeitstag

Brautaufwecken
Oft schläft die Braut in der Nacht vor der Hochzeit bei den Eltern. Lange kann sie sich allerdings nicht ausruhen, denn traditionell kommen Freunde und Nachbarn bei Sonnenaufgang vor Ihr Haus und machen einen riesen Krach um sie unsanft aus dem Schlaf zu wecken und böse Geister zu vertreiben. Sie können alles mögliche benutzen, um ordentlichen Krach zu machen, zum Beispiel Böller, Schüsse und lauten Gesang. Sie sollten aber auf jeden Fall die Gemeinde und Nachbarn vorher zu diesem Vorhaben aufklären, damit sich keiner ärgern muss.

Abholen der Braut
Meist ist es der Bräutigam, der die Braut von Zuhause abholt. Das Auto ist bereits festlich geschmückt und der Hochzeitsstrauß ist ebenfalls dabei. Doch der Weg zur Kirche oder dem Standesamt wird nicht direkt gefahren, da Freunde die Straße blockieren und Rätsel stellen, die zur Weiterfahrt gelöst werden müssen. Natürlich können auch andere Aufgaben gegeben werden, wie zum Beispiel ein Baumstamm, den das Brautpaar gemeinsam durchschneiden muss.

Gang zum Altar
Den Gang zum Alta gibt es in verschiedenen Varianten. Als Ehrenzug, allen voran das Brautpaar, marschiert man vom Standesamt direkt in die Kirche. Auch können die Gäste schon früher in die Kirche, das Brautpaar kommt dann später gemeinsam nach. An immer mehr Beliebtheit erfreut sich allerdings die amerikanische Variante, bei der der Vater der Braut seine Tochter zum Altar führt.

Blumen streuen
Blumenstreuen wird entweder am Weg zum Altar oder beim Auszug gemacht. Oft dürfen Kinder diese wichtige Tradition übernehmen, die für Fruchtbarkeit und Kindersegen sorgen soll. Vergessen Sie aber nicht, die Kinder vorher einzuweisen und alles eventuell einmal zu üben, damit nicht alle Blumen schon am Eingang ausgeschüttet werden. Außerdem sollten Sie zuerst klären, ob Blumenstreuen erlaubt ist

Spalier stehen
Oft wird das Spalier stehen am Ausgang der Kirche als erstes gemeinsames Hindernis für das Brautpaar. Es soll aber auch zeigen, dass Freunde und Familie immer für einen da sein werden.

Agape
Nach der Zeremonie gibt es bei der Agape kleine Snacks, will man es ganz Traditionell dann wird sogar nur Brot, Salz und Wein serviert. Die Agape ist außerdem eine gute Möglichkeit sich etwas zu entspannen und gibt dem Brautpaar die Chance sich mit den Gästen zu unterhalten. Oft werden die Geschenke oft bereits hier überreicht.

Festessen
Das Brautpaar wird am Eingang zum Gasthaus vom Wirt mit Brot und Salz begrüßt, um seinen Respekt zu zeigen und ihnen ein Leben, in dem es nicht an Essen und Würze fehlt, zu wünschen. In Kärnten ist es auch üblich, dass die Braut in die Küche geht und dort die Suppe salzt.

Anschneiden der Torte
Die Hochzeitstorte anzuschneiden ist natürlich dem Brautpaar vorbehalten. Die frisch Vermählten halten das Messer gemeinsam, wobei die Person, die die Hand oben hat, die Führung in der Ehe übernimmt. Entweder einer überlässt dem anderen diese Ehre oder man versucht, keine Hand oben zu haben. Die Hochzeitstorte sollte man weder ganz unten noch ganz oben anschneiden. Das erste Stück bekommt natürlich das Paar.

Brautwalzer
Diesen klassisch österreichischen Tanz eröffnen die Braut und der Bräutigam. Sind sie fertig, dann übernimmt der Vater des Bräutigams die Hand seiner neuen Tochter und der Bräutigam tanzt mit seiner neuen Stiefmutter. Erst danach fangen auch die anderen Gäste zu tanzen an

Brautstehlen
Ein etwas fragwürdiger Brauch ist das Brautstehlen. Die Freunde und Freundinnen des Paares „stehlen“ die Braut und führen sie zu einem Lokal in der Nähe. Dort wird dann getanzt, getrunken und gefeiert, bis der arme Bräutigam kommt und dann alles bezahlen muss. Natürlich darf dieser nicht sofort nach der Braut suchen, sondern muss sich etwas gedulden. Das Brautstehlen darf aber aus historischen Gründen niemals nach Mitternacht stattfinden.

Brautstraußwerfen
Einer der bekanntesten Traditionen. Alle unverheirateten Damen stellen sich hinter der Braut auf, die dann, mit dem Rücken zu ihnen gewendet, den Brautstrauß wirft. Diejenige, die ihn fängt, heiratet angeblich als nächste.

Dosen am Auto
Der Lärm der Dosen soll böse Geister verjagen, aber gleichzeitig auch auf das Paar aufmerksam gemacht. Man kann natürlich auch alle Hochzeitsgäste und deren Autos auf einen riesigen Hup-Zug einladen.

Nach der Hochzeit

Braut über die Schwelle tragen
Der Bräutigam trägt die Braut über die Schwelle des Hauses, der Wohnung oder des Hotels, um sie vor den bösen Geistern unter der Schwelle zu schützen, aber auch um zu zeigen, dass sie ab nun zusammengehören.

Flitterwochen
Nach einer erfolgreichen Hochzeit will sich das Brautpaar sicherlich entspannen und die gemiensame Zukunft planen. Hierzu dienen die Flitterwochen, in denen sich die frisch Vermählten eine kleine Auszeit gönnen.

Morgengabe
Es ist üblich, dass der Mann seiner Frau am Morgen nach der Hochzeit ein kleines Geschenk überreicht. Dieses Geschenk ist meist ein teures Schmuckstück, dass früher zur finanziellen Absicherung der Braut beitragen sollte. Natürlich kann gerne auch die Frau ein Geschenk besorgen.

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